, Rihs Marc

It's Playoff-Time

Durch den 3:2 Sieg nach Verlängerung gegen den souveränen Leader Unihockey Limmattal qualifiziert sich Unihockey Luzern aus eigener Kraft für die Playoffs.

Nach den beiden Niederlagen am vergangenen Wochenende gegen Konolfingen und Schlusslicht Aarau war die Qualifikation für die Playoffs plötzlich wieder in Gefahr. Die Rechnung war jedoch ziemlich einfach, Punkten die Luzerner gegen Limmattal sind ihnen die Playoffs nicht mehr zu nehmen.

Ein erstes Aufatmen gab es bei gewissen Spielern bereits vor dem Spiel. Da die Waldenburg Eagles nach 60 Minuten gegen Unihockey Mittelland verloren haben, konnten sie die Luzerner nicht mehr in der Tabelle überholen und die Playoffs somit Tatsache. Trotzdem wollte man im gut gefüllten Utenberg den Zuschauern ein tolles Spiel zeigen. Schon früh deuteten die Limmattaler ihre spielerische Klasse an und kamen immer wieder gefährlich vors Tor. So kamen die Gäste auch nicht unverdient zur Führung nach etwas mehr als 6 Minuten. Lindqvist wurde hinter dem eigenen Tor unter Druck gesetzt und spielte dann Ball unglücklich vor das eigene Tor direkt auf die Schaufel von Jordan welcher keine Probleme hatte den Ball im Tor unterzubringen. Als nach 14 Minuten Koller für einen Stockschlag auf die Strafbank wanderte zogen die Limmattaler ihr Powerplay auf. Orchestriert vom ehemaligen GC Spieler Moritz Wenk konnten sie sich einige Chancen herausspielen. Doch die gute Blockarbeit oder die Latte verhinderten einen weiteren Gegentreffer. Und es kam noch besser für die Luzerner. Kurz vor Ende des ersten Drittels konnten Bertschinger und Fonseca nach einem abgefangenen Ball alleine auf den Gästetorhüter losziehen und liessen diesem keine Chance.

Die Pausenansprache mag mit Blick auf das Resultat etwas überraschen. Das Trainerteam war mit der Leistung nicht zufrieden. Zu wenig Feuer und zu wenig Entschlossenheit bemängelten Lämmler und Sidler bei ihrem Team.

Wild entschlossen dies nun umzusetzen starteten die Luzerner in das zweite Drittel. Nach etwas mehr als 5 Minuten gerieten Emmenegger und Frei aneinander und wanderten für 2 Minuten auf die Strafbank. Im 4 gegen 4 liessen die Limmattaler nun Ball und Gegner laufen. Die erneute Führung für die Gäste war jedoch keine herausgespielte Aktion sondern eine Slapstick Einlage der Luzerner Hintermannschaft. Torhüter Rihs versuchte einen Ball, der weit am Tor vorbei gerollt wäre zu stoppen, Bertschinger welcher sofort unter Druck gesetzt wurde versorgt dann den Ball im eigenen Kasten. Es war das dritte Eigentor in den letzten 3 Spielen der Luzerner. Die Luzerner traten im Mitteldrittel jedoch deutlich bissiger auf und konnten immer wieder Chancen kreieren die aber allesamt ungenutzt blieben. Kurz vor der zweiten Pause versorgte Lindqvist an der gegnerischen Spielerbank einen Limmattaler hinter der Bande und kassierte dafür eine weitere Strafe. Die ersten 30 Sekunden überstanden die Luzerner unbeschadet und so ging es mit einem knappen Rückstand in die zweite Pause.

Die Worte nach dem zweiten Drittel ähnelten denjenigen der ersten Pause. Aggressiver auftreten und mehr Abschlüsse nehmen. Ausserdem appellierte Coach Sidler an die Verantwortung jedes Einzelnen. Zu oft wurde der Ball einem Mitspieler abgegeben um nicht selber die Verantwortung übernehmen zu müssen. Dies sollte sich im letzten Drittel ändern.

Die Strafe zu Beginn des letzten Abschnitts konnte unbeschadet überstanden werden und nur wenig später konnten auch die Luzerner ein erstes Mal in Überzahl agieren. Doch auch die Limmattaler Defensive stand sehr gut und liess nur wenig zu. Beide Teams konnten sich in diesem Drittel einige Chancen erarbeiten doch die Torhüter hielten dicht. Aber nicht ganz. Nach 53 Minuten fasste sich Gilli ein Herz und traf mittels wuchtigem Direktschuss zum Ausgleich. Limmattal schien in ihrer Ehre gekränkt und versuchte nun vehement den Siegtreffer zu erzielen. Die grosse Chance auf den Siegtreffer hatte jedoch das Heimteam als 2 Minuten vor Schluss ein Gästespieler auf der Strafbank Platz nehmen musste. Doch das Powerplay war wie der Auftritt in den ersten 40 Minuten zahnlos und so musste die Verlängerung über den Ausgang der Partie entscheiden. Coach Lämmler nahm taktische Anpassungen vor um den Sieg zu erringen. Doch diese kamen nicht zum Tragen. Das erste Bully wurde gespielt, Jeffrey spielte den Ball vom Bullypunkt hinweg nach vorne, Bertschinger erlief sich gegen die völlig überrumpelte Limmattaler Defensive den Ball, spielte quer auf Lindqvist und dieser versorgte den Ball, nach nur 3 Sekunden Verlängerung, eiskalt im Netz.

Der Jubel bei den Luzernern war entsprechend gross, Playoffqualifikation aus eigener Kraft geschafft und den Leader bezwungen, ein durchweg erfolgreicher Abend.

Für die Luzerner ist es die erste Playoffqualifikation seit der Saison 2018/19 als sie noch in der Ostgruppe den 7. Rang erreichten. Zu welcher Platzierung der heutige Sieg reichen wird ist noch nicht vollends geklärt und hängt noch davon ab, was die Bern Capitals am Sonntag im Spiel gegen Deitingen zeigen. Gewinnen die Bern Capitals beenden die Luzerner die reguläre Saison auf dem 6. Platz und spielen gegen die Lions Konolfingen im Playoff-Viertelfinal. Verlieren die Bern Capitals jedoch, treffen die Luzerner als 5. Platzierte auf Unihockey Schüpbach. Egal gegen welches Team es in den Playoffs geht, die Luzerner haben bewiesen, dass sie beide Teams schlagen können.

Die Playoffs starten bereits kommendes Wochenende. Aufgrund der Rangierung treten die Luzerner zuerst auswärts an bevor es dann am Wochenende danach im heimischen Utenberg zur Sache gehen wird. Sobald die genauen Anspielzeiten bekannt sind werden diese über die üblichen Kanäle publiziert.

Unihockey Luzern bedankt sich bei allen Zuschauern und hofft auf zahlreiches Erscheinen in den Playoffs.