, Rihs Marc

Unihockey Luzern steht sensationell im Playoff-Halbfinale

Die Ausgangslage am Samstag war klar. Siegen oder fliegen. Mit einem Sieg konnte man das Entscheidungsspiel am Sonntag erzwingen, mit einer Niederlage ist das vorzeitige Saisonende Tatsache. Die Luzerner starteten denkbar schlecht in dieses so wichtige Spiel. Bereits nach 14 Sekunden konnten die Gäste aus dem Emmental in Führung gehen. Die Partie war hoch attraktiv mit Chancen auf beiden Seiten. Die grosse Chance auf den Ausgleich hatten die Luzerner per Penalty. Doch Jeffrey scheiterte knapp am gegnerischen Torhüter. Doch die Luzerner liessen sich davon nicht beirren und nur sieben Sekunden später traf Ulmer zum Ausgleich. Und die Partie bot weiter Hochspannung. Auf das 2:1 der Luzerner durch Jeffrey hatten die Lions nur zwei Zeigerumdrehungen später direkt wieder eine Antwort parat und glichen das Spiel wieder aus. Noch vor Ablauf der ersten 10 Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem harten Zweikampf hinter dem Luzerner Tor, blieb Gästespieler Schinkelshoek liegen (an dieser Stelle gute Besserung), Bigler enervierte sich über das in seinen Augen unfaire Zweikampfverhalten der Luzerner so sehr, dass er eine 2+10 Minuten Strafe kassierte. Die anschliessende Überzahl konnten die Luzerner zur erneuten Führung ausnützen. Bis zum Ende des Drittels fielen keine Tore mehr und die Luzerner nahmen eine knappe Führung mit in die Kabine. Im zweiten Drittel galt es zunächst die Strafe gegen Barmettler zu überstehen. Das Boxplay stand bombenfest und liess keinen Gegentreffer zu. Und es kam noch besser für die Leuchtenstädter, nur 27 Sekunden nach Ablauf der Strafe erzielte ebendieser Barmettler das vielumjubelte 4:2. Und nicht einmal eine Zeigerumdrehung später, war es Lindqvist der sogar auf 5:2 stellen konnte. Doch auch Konolfingen kam zu ihren Chancen und konnte noch vor der zweiten Drittelspause auf 3:5 verkürzen. Für das letzte Drittel war also noch alles offen. Die Emmentaler zogen ihr Spiel auf und drückten die Luzerner vermehrt in die Defensive, was schlussendlich im 4:5 Anschlusstreffer mündete. Je eine Strafe gegen beide Teams konnte schadlos überstanden werden bevor die Konolfinger weiter anrannten und schlussendlich nach knapp 57 Minuten auch mit dem Ausgleich endete. Die Verlängerung musste dieses Spiel entscheiden. Und es dauerte keine 30 Sekunden bis Flütsch den Ball von der Seite in den Slot spielte und der Ball vom Fuss eines Verteidigers über den Torhüter hinweg ins Tor segelte. Es war das 3!! Eigentor der Konolfinger an diesem Abend. Natürlich brachen nach dem Tor alle Dämme. Der Utenberg war an diesem Abend mit 250 Zuschauern sehr gut gefüllt und die Stimmung war während dem ganzen Spiel grandios.

Doch bereits kurz nach Abpfiff stellte Captain Wagner klar, dass noch nichts erreicht ist. Dass man am nächsten Tag sogar noch eine Schippe drauf legen muss um den Einzug in den Halbinal zu bewerkstelligen.

Es folgte also die Belle. Sonntagabend 19 Uhr in der ebenfalls sehr gut gefüllten SLM Arena in Konolfingen. Zahlreiche Fans der Luzerner hatten den Weg auf sich genommen um die Mannschaft lautstark zu unterstützen.

Diesmal legten die Luzerner los wie die Feuerwehr und nach 2.5 Minuten erzielte Brönnimann den ersten Treffer des Abends. Es wirkte als hingen die Emmentaler gedanklich noch an der Niederlage vom Vortag. Eine Strafe gegen Konolfingen konnte durch das Powerplay der Luzerner nicht ausgenützt werden. Doch wie schon am Samstag liess man sich von einem Rückschlag nicht verunsichern und erzielte nur eine Minute nach Ablauf der Strafe das 2:0 und weitere 3 Minuten später sogar noch den dritten Treffer. Defensiv liessen die Luzerner wenig zu und wenn doch einmal ein gegnerischer Spieler durchbrechen konnte, liess Torhüter Rihs die Stürmer reihenweise verzweifeln. Ein kleiner Warnschuss gab es jedoch noch vor der Pause als ein satter Abschluss den Weg an Torhüter Rihs vorbei ans Gehäuse fand.

Im zweiten Drittel starteten die Emmentaler mit viel Power und drückten die Luzerner in die eigene Defensive. Die Luzerner schafften es in dieser Phase nicht mehr den eigenen Gameplan umzusetzen und kassierte prompt das 1:3 durch Gäggeler. Als nur wenig später Wagner für ein Bodenspiel auf der Strafbank Platz nehmen musste, bot sich dem Heimteam die Chance auf den Anschlusstreffer. Doch mit vereinten Kräften konnten die Luzerner diese Phase überstehen. Besser noch, mitten in diese Druckphase konnte Flütsch das 4:1 erzielen. Eine bittere Pille für die Emmentaler die so viel Energie in dieses Drittel investierten und schlussendlich den Luzernern resultatmässig doch nicht näher gekommen sind.

Das letzte Drittel startete für die Luzerner in Unterzahl da Jeffrey 5 Sekunden vor Ende des Drittels für einen Stockschlag auf die Strafbank geschickt wurde. Doch wiederum ein starkes Boxplay sicherte den Luzernern den Vorsprung. Und erneut bestraften die Luzerner das Heimteam für das Auslassen der Strafe mit dem 5:1 nur eine Zeigerumdrehung nach Ablauf der Strafe. Nach 52 Minuten nahmen die Konolfinger ihr Time-Out um anschliessend mit 6 Feldspielern die Wende zu erzwingen. Dies gelang dem Heimteam nicht schlecht und ihnen gelang es in kurzer Zeit bis auf 3:5 heranzukommen. Als nach 57 Minuten Laimbacher für einen Stockschlag auf die Strafbank musste, drohte der Luzerner Verteidigung weiteres Unheil. Doch die Emmentaler nahmen sich diese Chance gleich selbst wieder. Koller lief mit dem Ball durch die ganze gegnerische Zone und wurde dann vom Verteidiger in die Bande befördert. Eine zwei Minuten Strafe gegen das Heimteam war die Folge. Die restliche Zeit verstrich nochmals mit einigem Druck der Konolfinger aber schlussendlich war der Sieg Tatsache.

Die Luzerner verdienen sich diesen Halbfinal-Einzug mit einer kämpferischen und abgeklärten Leistung über alle 3 Spiele. Hatte man im ersten Spiel im Mitteldrittel einen gewaltigen Leistungseinbruch, blieb dieser an diesem Wochenende aus. Weiter geht’s am kommenden Sonntag auswärts gegen Qualifikationssieger Unihockey Limmattal.