, Rihs Marc

Mit Moral zum zweiten Sieg der Saison

Die Luzerner gewinnen auch das zweite Spiel der Saison nach grossem Kampf gegen einen aufsässigen Gegner knapp mit 6:5 und stehen nach zwei Spieltagen ohne Punktverlust da.

Mit dem ersten Saisonspiel gegen die Zuger Highlands war man trotz des Sieges auf Luzerner Seite überhaupt nicht zufrieden. Zu viele Fehler im eigenen Spiel und zu viele verlorene Zweikämpfe haben den Leuchtenstädtern das Spiel schwer gemacht. Gegen den Aufsteiger aus Lausanne sollte dies anders werden. Auch die Westschweizer haben ihr erstes Spiel gewonnen und haben Schüpbach mit ihren schnellen Kontern mal für mal düpiert. Die Luzerner wussten daher über die Stärke des Gegners und wollte mit viel eigenem Ballbesitz und Geduld den Gegner an den schnellen Vorstössen hindern.

Zu Beginn des Spiels gelang dies sehr gut und man konnte fast 90% Ballbesitz für sich verbuchen. Zwingende Chancen konnte man jedoch kaum verzeichnen. Nach 13 Minuten war es dann eine Kombination von Flütsch und Neuzugang Verdegaal der die Defensive der Lausanner ein erstes Mal durchbrechen konnte und nur zwei Minuten später versuchten sich die Gäste in einem Pressing was von McKibbin jedoch überlaufen wurde. Der Neuseeländer fand Koller am weiten Pfosten, welcher den Torhüter mühelos bezwingen konnte.

In der ersten Drittelspause waren die Luzerner zufrieden mit dem eigenen Spiel. Man übernahm das Zepter und bewies viel Geduld mit Ball und liess kaum gegnerische Chancen zu. Die Ansage war also klar, genauso weiterspielen wie bisher. Dass die Luzerner damit jedoch wie schon in der letzten Saison Mühe haben, zeigte sich bereits nach 14 Sekunden. Ein gegnerischer Spieler setzte sich hinter dem Tor gegen die Luzerner Verteidigung durch, lupfte den Ball vors Tor und traf Volley zum Anschlusstreffer. Dieser Gegentreffer schien den Luzernern gar nicht gut zu tun und nach einem Konter, hatten die Westschweizer viel zu viel Platz und trafen zum Ausgleich. Und es sollte gleich noch schlimmer kommen. Flütsch beförderte nach einem Pfiff des Schiedsrichters den Gegner in die Bande was sofort zu einer Strafe führte. Das Boxplay stand jedoch sehr gut und nach einem Energieanfall von McKibbin traf sein neuseeländischer Landsmann Bertschinger zum Shorthander. Doch wiederum ein Konter ermöglichte es den Lausannern den Ausgleich zu erzielen. Das Mitteldrittel verlief überhaupt nicht so, wie es sich die Luzerner vorgenommen hatten. Viele Fehler und vor allem wie bereits im ersten Spiel zu viele verlorene Zweikämpfe brachten den Gegner zurück ins Spiel. In der Pause war die Stimmung gedämpft, doch die Luzerner haben mittlerweile genug Erfahrung im Kader um auch mit solchen Situationen umgehen z u können.

Fürs letzte Drittel nahm man sich vor, wieder an das erste Drittel anzuknüpfen und dem Gegner das eigene Spiel aufzudrücken. Dies gelang mehrheitlich gut, doch zum ersten Mal an diesem Abend gingen die Gäste in Führung. Was dann geschah zeigt, dass die Luzerner im Vergleich zur letzten Saison enorm viel dazugelernt haben. Statt auseinander zu fallen und zu hadern, benötigte man nur gerade 10 Sekunden um den Ausgleich zu erzielen. Neuzugang Kotilainen traf zum ersten Mal in der laufenden Meisterschaft für die Luzerner. Dieses Mal hatten jedoch die Westschweizer eine Antwort parat und konnten etwas mehr als 10 Minuten vor Schluss die neuerliche Führung erzielen. Als Flütsch in derselben Aktion für ein reklamieren erneut auf die Strafbank wanderte, sah man weiteres Unheil auf das Gehäuse von Torhüter Rihs zukommen. Doch wie schon in der ersten Unterzahl funktionierte die Verteidigung einwandfrei und als nach 1.5 Minuten Brönnimann von hinten zu Boden gestossen wurde, setzte es auch die erste Strafe gegen die Gäste ab. Das Powerplay lief gut, trotzdem scheiterte man trotz hochkarätiger Chancen immer wieder an sich selbst. Doch wie schon gesagt haben die Luzerner über den Sommer sehr viel dazugelernt und sich auch durch diese ausgelassene Chance nicht aus der Ruhe bringen lassen und fünf Minuten vor Schluss zeigte Kotilainen seine gute Technik und traf zum vielumjubelten Ausgleich. Das Momentum lag nun ganz klar wieder bei den Luzernern und nur zwei Minuten später bediente McKibbin, mit drei! Assists Mann des Spiels, mit einem Pass aus der eigenen Hälfte den völlig freistehenden Koller vor dem Tor, welcher den Ball volley in die Maschen drosch. Die Westschweizer versuchten nochmals alles und ersetzten den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Doch auch dies sollte ihnen nicht den Sieg bringen.

Die Luzerner zeigten über zwei Drittel eine sehr gute Leistung, mussten jedoch im Mitteldrittel federn lassen. Solch eine Schwächephase kann man sich gegen einen Aufsteiger gerade noch so erlauben. Am nächsten Wochenende, wenn es am Samstag auswärts gegen die Lions aus Konolfingen geht und man am Sonntag zuhause gegen den erfahrenen Gegner aus Schwarzenbach antreten muss, liegen solche Phasen jedoch definitiv nicht mehr drin.