, Rihs Marc

Durchzogenes Wochenende für die Luzerner

Die Luzerner gewinnen am Samstag nach 4:1 Rückstand auswärts gegen die Lions Konolfingen noch mit 6:4, während der 7:1 Rückstand im Heimspiel gegen Black Creek Schwarzenbach zu gross ist und man sich schlussendlich knapp mit 7:6 geschlagen geben muss.

Die Vorzeichen vor der ersten Doppelrunde der neuen Saison standen gut, erstmals seit langer Zeit wieder ein 6-Punkte-Wochenende einzufahren. Der Gegner aus Konolfingen am Samstag liegt den Luzernern. Konnten die Leuchtenstädter doch die Playoff-Serie gegen diesen Gegner in der letzten Saison erfolgreich gestalten. Auch an das letzte Spiel gegen Schwarzenbach hatte man sehr gute Erinnerungen, konnte man doch einen klaren 10:4 Sieg einfahren.

Die Luzerner waren gewillt das Spiel gegen Konolfingen zu kontrollieren und trotz kurzfristigem Ausfall von Verteidiger Lingg konnte der Coaching Staff auf eine schlagkräftige Truppe zählen. Es dauerte auch nicht lange bis sich die Konolfinger eine erste Unachtsamkeit leisteten und ein Spieler nach einem unnötigen Stockschlag auf die Strafbank wanderte. Das Powerplay liess sich dann nicht zwei Mal bitten und traf zur Führung für die Gäste. Doch die Luzerner liessen daraufhin nach und mussten noch im ersten Drittel dem Gegner zwei Tore zugestehen.

Das zweite Drittel begann denkbar schlecht als Gilli nach einem Stossen auf die Strafbank musste und auch die Konolfinger ihre Stärker in Überzahl beweisen und so das 3:1 erzielen konnten. Die Luzerner hätten anschliessend wieder herankommen können, doch liess man in dieser Phase in zweites Powerplay ungenützt. Im Gegenzug fing man sich kurz nach Spielhälfte einen weiteren Gegentreffer ein und lag somit bereits mit drei Toren im Rückstand. In dieser Phase spielten die Luzerner nicht gut. Es passte wenig zusammen und es hätten durchaus noch mehr Gegentore fallen können. Doch die Luzerner konnten wieder einmal beweisen, dass sie in diesem Sommer viel dazugelernt hatten und mit einem Rückstand umgehen können. Routinier Brönnimann traf noch vor der zweiten Pause zum 2:4.

Für das letzte Drittel nahmen sich die Gäste aus der Innerschweiz nochmals vor mit viel Power und Offensivdrang den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Dies zeigte nach etwas mehr als drei Minuten Wirkung und Bertschinger konnte seinen Treffer Nummer zwei bejubeln. Als 10 Minuten vor Ende wiederum ein Spieler der Lions auf der Strafbank Platz nehmen musste, konnten die Luzerner erneut in Überzahl agieren. Wiederum war es Bertschinger welcher nach nur 17 Sekunden Powerplay den Ausgleich erzielen konnte. Anschliessend überschlugen sich die Ereignisse. Nicht einmal eine Minute nach dem Ausgleich erhielten die Lions einen Penalty zugesprochen. Bigler lief an und setzte den Ball an den Pfosten, somit liess das Heimteam die erste Chance zur erneuten Führung ungenutzt. Doch sie erhielten gleich noch eine Chance als fünf Minuten vor dem Ende die Schiedsrichter nach einem Schutzraumvergehen erneut auf Penalty entschieden. Diesmal lief Rothe an und versuchte mit einem Lupfer Torhüter Rihs unter dem Arm zu erwischen. Da der Abschluss jedoch weder scharf noch präzis war, scheiterte auch dieser Versuch. Besser machten es die Luzerner als nach 56 Minuten wiederum ein Spieler der Lions auf die Strafbank musste. Und wie könnte es auch anders sein, Bertschinger erzielte mit seinem 4! persönlichen Treffer an diesem Abend die erneute Führung für die Gäste. Eine dumme Strafe durch Fonseca brachte nochmals Feuer in die Partie. Doch auch mit 6 gegen 4 Feldspielern brachten die Lions kein Tor mehr zustande. Am Ende traf Flütsch noch zum 6:4 Endstand.

 

Half way done sagten sich die Luzerner. Dass es jedoch am Sonntag nicht einfacher werden würde, schien allen bewusst zu sein und wurde auch im Team immer wieder angesprochen. Umso unverständlicher war es, wie die Luzerner ins zweite Spiel starteten. Defensive Unzulänglichkeiten und Offensive Harmlosigkeit prägten beinahe das ganze Spiel. Dass die Leuchtenstädter nach dem 1. Drittel nur mit einem Treffer hinten lagen, war der Verdienst von Torhüter Affentranger der sein Team mehrfach stark im Spiel hielt.

Auch im zweiten Drittel wurde es nicht viel besser und man kassierte bereits nach 37 Sekunden den zweiten Gegentreffer an diesem Abend. Wenigstens zeigte sich das Powerplay effizient und Kotilainen traf nach Vorarbeit von Jeffrey zum 1:2. Wer jetzt auf den Ketchup Effekt hoffte wurde enttäuscht. Es waren weiterhin die Gäste aus Schwarzenbach die die besseren Chancen verbuchen konnten und daher auch bis zum Ende des zweiten Drittels bis auf 5:1 davonziehen konnten. Immer wieder haderten die Luzerner mit Schiedsrichterentscheiden wie einem umstrittenen Penalty, den die Gäste verwandeln konnten. Und zu allem Überfluss kassierte Gilli kurz vor Ende des zweiten Drittels noch eine Strafe wegen Stossens was den Start ins letzte Drittel nicht einfacher machte.

Da Black Creek in dieser Phase sehr effizient war, konnten sie die Strafe ausnutzen und nach 46 Minuten sogar noch auf 7:1 erhöhen. Das Spiel schien gelaufen als die Angriffsmaschinerie der Luzerner plötzlich Fahrt aufnahm. Innerhalb von 4.5 Minuten erzielten die Luzerner durch Flütsch, Gerber u8nd Bertschinger drei Treffer und kamen so auf 4:7 heran und zwangen den Gegner das Time-Out zu nehmen. Dies brach den Angriffsfluss des Heimteams etwas und erst nach 59:13 konnte man das 5:7 erzielen. Doch aufgeben war für die Leuchtenstädter keine Option und sie powerten weiter. Das 6:7 fiel nach 59:56, eigentlich. Denn nach Protesten der Gäste liessen die Schiedsrichter sehr zum Unmut der Luzerner die Uhr auf 59:58 vorstellen. Mit nur noch zwei Sekunden auf der Uhr schien es ein Ding der Unmöglichkeit hier noch den Ausgleich zu erzielen. Trainer Lämmler nahm jedoch sein Time-Out und instruierte seine Spieler nochmals wie sie das Tor noch erzielen können. Und es hätte beinahe noch geklappt. Der Abschluss von Flütsch war etwas zu unplatziert und kam ein paar Hundertstel zu spät.

So muss man sich nach 50 sehr schlechten Minuten einem Gegner geschlagen geben, der es absolut verstanden hatte mit seinen Möglichkeiten das Optimum rauszuholen während die Luzerner unkonzentriert und ohne die nötige Torgeilheit, wie es Trainer Lämmler ausdrückte, auftraten.  Bisher lagen die Luzerner in jedem Spiel zurück. Während man diesen Rückstand jeweils in den letzten drei Spielen aufholen konnte, war die Hypothek an diesem Abend zu gross. Bevor es am nächsten Wochenende auswärts gegen den starken Aufsteiger aus Mooseedorf geht müssen die Luzerner definitiv über die Bücher. Solche Schwächephasen wie man sie aktuell immer wieder einzieht müssen dringend abgestellt werden, will man oben mitspielen können.